3. Hintergründe der Eltern
Familie ist ein hochkomplexes System, das von vielfältigen Komponenten geprägt ist (Schierbaum & Ecarius, 2020). Soziologischen Studien zufolge spielen dabei die Schicht, aber auch die Dimension der Öffnung eine Rolle, die von den Polen des Festhaltens an Bewährtem (Traditionsbewusstsein) bis hin zur Offenheit für Neues geprägt sind (vgl. dazu Sinusstudie, in Kiel et al., 2014).
Eltern bringen aus ihrer eigenen Schulgeschichte Erfahrungen und Erwartungen mit, die als selbstverständliches Verständnis über Schule ihr Verstehen von Schule und ihr Interagieren mit Schule prägen. Denken die einen, was in der Schule vor sich geht, geht mich nichts an, so sind andere davon überzeugt, zum Rechten schauen zu müssen, damit ihr Kind nicht zu kurz kommt.
Vielen ist nicht vertraut, dass sie in spezifischen Belangen eine wichtige Rolle spielen und nicht nur über die Leistung, sondern insbesondere auch über die Entwicklung, das Lernen und das Verhalten ihres Kindes informiert werden oder dass sie als Kooperationspartnerinnen oder -partner für die Lösung von Problemen beigezogen werden (vgl. Keller-Schneider, 2018, S. 352ff.). Für Lehrpersonen heisst das, dass die Heterogenität von Eltern unendlich breit ist. Trotzdem wird häufig von «den Eltern» gesprochen.
Mögliche Erwartungen von Eltern ausleuchten
- Denken Sie sich in spezifische Eltern hinein, vergegenwärtigen Sie sich, wie Sie diese Eltern bereits kennen und welche Erfahrungen Sie mit ihnen gemacht haben.
- Was könnten diese Eltern von Schule erwarten?
- Wie könnte sich das konkret zeigen?
- Welche dieser Erwartungen könnten Sie erfüllen? Wie?
- Welche nicht?
Mehr dazu: Erwartungen an Eltern
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