4. Gespräche mit Eltern und Schülerin oder Schüler führen
Die Schülerinnen und Schüler in ein Gespräch einzubeziehen ermöglicht es, sie einerseits als Expertinnen und Experte von dem anzunehmen, wie sie Schule erleben. Anderseits werden sie als direkte Partninnen und Partner angesprochen, mit welchen Vereinbarungen getroffen werden.
Zielsetzung klären
- Was soll das gemeinsame Gespräch ermöglichen?
- Wofür möchten Sie die Schülerin oder den Schüler einbeziehen? Welche Expertise kann die Schülerin oder der Schüler einbringen? Welche Rolle soll sie oder er im Gespräch einnehmen?
Gespräch vorbereiten
- Informieren Sie die Schülerinnen und Schüler über die bevorstehenden Gespräche, in denen sie Teil sein werden.
- Überlegen Sie, wie Sie mit den Schülerinnen und Schülern sprechen wollen. Es wird also nicht über die Schülerin oder den Schüler gesprochen, sondern mit ihr oder ihm. Das bedeutet, dass Sie Ihre Aussagen auf die Schülerin oder den Schüler ausrichten müssen. Über den Kopf der Schülerin oder des Schülers hinweg mit den Eltern zu sprechen ist nicht angemessen.
- Bereiten Sie die Themen/Informationen sehr sorgfältig vor.
- Entscheiden Sie sich, zu welchen Themen sich die Schülerin oder der Schüler äussern soll.
- Entscheiden Sie, wo das Gespräch durchgeführt wird. Wählen Sie einen Ort, welcher der Schülerin oder dem Schüler vertraut ist. Stellen Sie die Stühle so auf, dass die Schülerin oder der Schüler gleichwertige Gesprächspartnerin oder gleichwertiger Gesprächspartner ist.
Gespräch durchführen
- Begrüssung der Eltern und der Schülerin oder des Schülers.
- Information über das Ziel des Gesprächs und über das Vorgehen.
- Führen Sie das Gespräch sehr bewusst, so dass die Schülerin oder der Schüler zu Wort kommt.
- Geben Sie den Eltern Gelegenheit, sich zu dem, was die Schülerin oder der Schüler gesagt hat, zu äussern und auch eigene Gedanken einzubringen.
- Geben Sie auch der Schülerin oder dem Schüler Gelegenheit, sich zu dem zu äussern, was die Eltern gesagt haben.
Das Gespräch läuft somit im Dreieck ab. Jede Beziehung zwischen zwei dieser drei Teilnehmenden hat eine Bedeutung für die Drittperson. Sind sich die Eltern wenig einig, so läuft das Gespräch im Viereck ab, das heisst was zwischen den Gesprächsteilnehmenden abläuft, wird komplexer.
Wann eignet es sich besonders gut, das Kind einzubeziehen?
- Insbesondere bei Vorbereitungsgesprächen zum Übertritt in die Oberstufe, die Mitte der 5. Klasse angesetzt werden, und bei Übertrittsgesprächen in der 6. Klasse ist es wichtig, dass die Schülerin oder der Schüler mit dabei ist. Es geht um ihre oder seine weitere Schullaufbahn und darum, wie einsatzbereit sie oder er ist.
Mehr dazu: Mit Widerständen umgehen
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