Schülerin/Schüler in den Blick nehmen

Die Situation auf die Schülerin oder den Schüler ausgerichtet verstehen und erklären 1 Was braucht die Schülerin oder der Schüler? Auf welche Bedürfnisse könnte das herausfordernde Verhalten hinweisen? 2 Was braucht die Lehrperson, um die Schülerin/den Schüler zu verstehen? 3 Belohnen, bestrafen oder fordernd dranbleiben? 4 Eltern/Erziehungsberechtigte einbeziehen 5

5. Eltern/Erziehungsberechtigte einbeziehen

Schülerinnen und Schüler wachsen in unterschiedlichen Familien auf. Dabei sind nicht nur Familienformen vielfältig, sondern auch Umgangsweisen, Abläufe, Klarheiten und Erfahrungen. Doch allen Familien gemeinsam ist, dass Familien das Wertvollste, was sie haben – nämlich ihre Kinder – der Schule anvertrauen und anvertrauen müssen. Gegenseitige Wertschätzung ist grundlegend. Lehrpersonen sind gefordert, das Vertrauen von Eltern und Erziehungsberechtigten zu fördern. Transparenz ist dabei hilfreich.

Eltern (und weitere Erziehungsberechtigte) bringen sehr unterschiedliche schulische Vorerfahrungen mit, die sie auf die aktuelle Schule und auf Sie als Lehrperson übertragen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Eltern in ihren Werten und Sichtweisen mit jenen der Schule übereinstimmen. Die schulischen Vorerfahrungen der Eltern und erlebte Selbstverständlichkeiten sind je spezifisch. Es ist daher von Bedeutung, Schule und ihre Selbstverständlichkeiten den Eltern zu erklären, damit Klarheit und Vertrauen entstehen kann. Damit können mögliche Schwierigkeiten vermieden werden.

Damit es gelingt, Eltern (und weitere Erziehungsberechtigte) konstruktiv ins Schulleben einzubeziehen und mit ihnen zusammenarbeiten zu können, ist es zwingend notwendig, eine gute Grundlage in der Eltern-Schule-Beziehung gelegt zu haben, bevor sich Unklarheiten und Herausforderungen zeigen (vgl. In die Elternarbeit einsteigen).

Bei herausforderndem Verhalten einzelner Schülerinnen und Schüler ist es sinnvoll, die Eltern in einem Gespräch zu informieren und mit ihnen, bei Bedarf, Lösungsansätze zu entwickeln. Damit solche Gespräche in eine förderliche Zusammenarbeit führen können, sind folgende Etappen in der Elternarbeit insgesamt erforderlich.


Herausforderndes Verhalten einer Schülerin/eines Schüler mit den Eltern besprechen


  • Ehinger, W. & Hennig, C. (2006). Das Elterngespräch in der Schule: Von der Konfrontation zur Kooperation. Heidelberg: Auer.
  • Hertel, S., Hartenstein, A., Sälzer, C. & Jude, N. (2020). Eltern. In M. Harring, C. Rohlfs & M. Gläser-Zikuda (Hrsg.) (2019). Handbuch Schulpädagogik. Münster: Waxmann utb, S. 358-368.
  • Keller-Schneider, M. (2018). Impulse zum Berufseinstieg von Lehrpersonen. Grundlagen – Erfahrungsberichte – Reflexionsinstrumente (Kap. 7.2 und 7.3). Bern: hep.
  • Oechslein, K., Englisch, U., Glatter, C., Weigert, K., Volz, T. & Winter, R. (2016). Handbuch schulische Elternarbeit. Praxisratgeber für Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern zur gemeinsamen Gestaltung von Schule. Carl Link Verlag.

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