1. Eingehaltene Regeln als Ressource nutzen
Regeln sind dazu da, um ein spezifisches Verhalten explizit zu machen, damit die Schülerinnen und Schüler ihre Aufmerksamkeit darauf richten. Am Einhalten spezifischer Regeln zu arbeiten, macht insbesondere dann Sinn, wenn sich Fortschritte zeigen können. Das erwünschte Verhalten soll zur Selbstverständlichkeit werden.
Regeln und Selbstverständlichkeiten
Regeln wie «Wer etwas sagen möchte, streckt auf» oder «Die Hausaufgaben sind gemacht»‚ sollen möglichst bald zur Selbstverständlichkeit werden. Solche grundlegende Regeln sollten zu Beginn eines Klassenzuges geklärt werden.
Funktionieren sie nicht mehr, so können sie wieder in den Fokus gerückt werden. Doch an so grundlegenden Regeln sollte nicht während eines Jahres oder eines ganzen Klassenzuges gearbeitet werden. Nach einigen Wochen sollte das Befolgen erreicht sein, sonst wird das Nicht-Befolgen der Regel zur Selbstverständlichkeit.
Eingehaltene Regeln als Ressource
Regeln, die befolgt werden, sollen nicht mehr im Blickfeld der Schülerinnen und Schüler sein und keinen Platz im Schulzimmer einnehmen. Da sie zur Selbstverständlichkeit geworden sind, braucht es keine Merkhilfe und keinen Appell. Solche Regeln sollen zur Seite gelegt werden. Eingehaltene Regeln stellen jedoch wichtige Ressourcen dar, auf die eine Klassengemeinschaft und eine Lernkultur gebaut ist. Eingehaltene Regeln sollen damit nicht einfach zur Seite gelegt werden, sondern als Ressource Beachtung und Wertschätzung erfahren.
- Nehmen Sie zur Selbstverständlichkeit gewordene Regeln von der Wand und legen Sie diese in eine Schatztruhe, die als Ressourcenpool für die Klasse von Bedeutung ist.
Ressourcen pflegen
Was als Selbstverständlichkeiten gilt, muss immer wieder mal in Erinnerung gerufen werden. Funktionierende Klassenregeln in einem Klassenrat zu bilanzieren ermöglicht, die Gültigkeit der Regel in Erinnerung zu behalten.
- Bilanzieren Sie zusammen mit den Schülerinnen und Schülern, inwiefern eine Regel befolgt wird.
- Klären Sie mit den Kindern, inwiefern sie eine Gedankenstütze brauchen, bzw. wer eine solche benötigt.
- Legen Sie befolgte Regeln in eine «Schatztruhe».
- Suchen Sie neue Regeln, die anzustrebende Verhaltensweisen fassen. Arbeiten Sie nun mit den Schülerinnen und Schülern am Befolgen dieser Regeln.
- Bilanzieren Sie das Befolgen der Regeln der «Schatztruhe» immer wieder mal.
- Klären Sie zusammen mit den Schülerinnen und Schülern, ob diese noch funktioniert und in der «Schatztruhe» bleiben soll, oder ob sie wieder in Erinnerung gerufen und geübt werden soll. Falls ja, so nehmen Sie diese wieder hervor. Besprechen Sie mit den Schülerinnen und Schülern, was es braucht, um diese zu befolgen. Auch an alten Regeln zu arbeiten lohnt sich; damit wird deutlich, dass diese nach wie vor gültig sind.
Mehr dazu: Klassenrat
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